Rund 5800 Zuschauer wollten sich den Gala-Renntag im Horse Park Zürich-Dielsdorf nicht entgehen lassen. Sie alle bekamen am zweitletzten Renntag der Zürcher Saison hochstehenden, spannenden Sport geboten. Insgesamt wurden 66'924 Franken (rund 13'000 mehr als beim letzten Renntag im Juni) in Wetten angelegt. In den ersten vier Rennen, die über Equidia live nach Frankreich übertragen wurden und im Programm des französischen Wett-Anbieter PMU Aufnahme gefunden hatten, wurden knapp 1 Million Euro Umsatz gemacht. Neben der hochstehenden Rennen fanden an diesem gelungen Renntag zusätzliche Attraktionen statt, welche die Besucher begeisterten. Ein solcher Renntag ist nur realisierbar dank grosszügigen Sponsoren - ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Land Rover und den Jockey Club.
OK-Präsident und RVZ-Vizepräsident Reto Vanoli zog ein positives Fazit: «Für den Wett-Umsatz auf der Rennbahn war der frühe Beginn nicht förderlich. Aber mit dem PMU-Umsatz sind wir sehr zufrieden. Wir hatten überdurchschnittlich viele Familien mit Kindern auf dem Rennplatz, was sehr positiv ist. Das ist der richtige Weg, wenn junge Leute den Tag auf der Rennbahn verbringen.»
Schon am Kids’ Day hatte POWER AND GRACE das Hauptereignis gewonnen: Die von Claudia Erni in Avenches vorbereitete Vierjährige war im Juni mit Tim Bürgin im Silberblauen Band von Zürich erfolgreich. Am Sonntag galt es im 48. Grand Prix Land Rover - Jockey Club im Kampf um 50'000 Franken ernst. Im hochkarätigsten Feld der letzten Jahre notabene - dies hatte Thomas Peter, der Handicapper von Galopp Schweiz, im Vorfeld zu Protokoll gegeben.
Von alledem zeigte sich POWER AND GRACE völlig unbeeindruckt. Die einzige Stute im Feld übernahm sofort die Spitze und stiefelte dort ihr Pensum mit beeindruckender Leichtigkeit ab. Auf ihr zusagendem, durchlässigem Geläuf legte die 8:1-Mitfavoritin in der Zielgerade immer weiter zu. Die Favoriten QUEROYAL und LASCALO versuchten alles, mussten sich jedoch vier Längen hinter der überlegenen Siegerin mit dem Kampf um Rang zwei begnügen. Diesen sicherte sich der erstmals in der Schweiz angetretene Klasse-Hengst QUEROYAL um einen Hals vor dem Vorjahres-Zweiten LASCALO.
Für die in dieser Saison mit Abstand erfolgreichste Schweizer Galopp-Trainerin Claudia Erni war dies nach Malkoboy (2018) der zweite Erfolg im wichtigsten Flachrennen der Schweiz für dreijährige und ältere Pferde. Jockey Tim Bürgin feierte just an seinem 30. Geburtstag den grössten Triumph seiner Karriere. Und für die Besitzer des Stalles Aventicum gab es beim allerersten Start im Grand Prix Land Rover - Jockey Club gleich den grossen Triumph. Was für eine Geschichte!
Die Siegesserie von WHAZE wird von Rennen zu Rennen noch beeindruckender. Der Fuchs stürmt nach dem Start jeweils an die Spitze, teilt sich dort alles mehr oder weniger selbst ein und lässt in der Zielgerade meist keinen Gegner mehr vorbei. Gestern trat er zum "Land Rover - Jockey Club - Gentlemen's Cup" an. Das Besondere dabei: Dieses Rennen hatte er in den letzten beiden Jahren als Top-Favorit nicht gewinnen können, was Seltenheitswert hat auf Schweizer Rennbahnen. Gestern nun holte er den "Gentlemen's Cup" mit Karin Zwahlen in souveräner Manier. Und wie schon im Juni am Kids' Day sorgte Stall- und Trainingsgefährte TORTUGUERO mit Rang zwei für den totalen Triumph für die Besitzer Aldo Falk und Marco Cattoni sowie Trainer Andreas Schärer. WHAZE hat in der Schweiz nun 15 von 21 Rennen gewonnen, weniger als 5000 Franken Preisgeld fehlt, dann ist die 100'000-Frankren-Marke hierzulande geknackt.
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Dank der grosszügigen Unterstützung durch Land Rover und durch den Jockey Club kommen die Turfisten am Gala-Renntag Ende September jeweils in den Genuss einer Trilogie mit drei zur Tradition gewordenen Rennen. "Grand Prix Land Rover - Jockey Club" über 2475 Meter, "Land Rover - Jockey Club - Gentlemen's Cup" über 1800 Meter und für die sogenannt "jungen Reiter" gibt es den "Land Rover - Jockey Club - Preis der Young Riders" (ebenfalls 1800 Meter). Diese Prüfung gewann niemand anders als die amtierende Weltmeisterin der Amateur-Rennreiterinnen: Die in Oberstammheim zwischen Schaffhausen und Frauenfeld wohnafte Jenny Langhard servierte dem nicht immer ganz einfachen QADAN den perfekten Rennverlauf, sodass der vor Ort von Karin Suter-Weber für Sonja Furrer trainierte Mitfavorit völlig überlegen mit sieben Längen Vorsprung gewann.
Auch das wichtigere der beiden Trabrennen hatte mit DIAMANT DE BEYLEV einen überlegenen Sieger. Der von seiner Besitzerin Valérie Henry gesteuerte Top-Favorit aus dem Quartier des Champion-Trainers Marc-André Bovay führte vom Start weg und stiefelte mit gespitzten Ohren seinen Gegnern auf fünf Längen und mehr davon.
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