Rund 5900 Zuschauer wollten sich gestern den wichtigsten Renntag im Horse Park Zürich-Dielsdorf nicht entgehen lassen, praktisch gleich viele wie vor einem Jahr. Sie bekamen vom Rennverein Zürich ein Mammut-Programm mit 10 Rennen (8 Flach, 2 Trab) sowie zwei Ponyrennen geboten und setzten an den Wett-Schaltern insgesamt 80'776 Franken um. Vor einem Jahr waren es bei 8 Rennen 66'924 Franken gewesen. Im Durchschnitt pro Rennen und somit im Durchschnitt pro Prüfung rund 300 Franken mehr.
Das Hauptereignis zog das Publikum am meisten in seinen Bann. Acht hochklassige Vollblüter boten eine tolle Show, die allein das Eintrittsgeld wert war. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Land Rover und den Jockey Club, die den Renntag in dieser Form überhaupt erst ermöglichen.
OK-Präsident und RVZ-Co-Präsident Reto Vanoli zog ein positives Fazit: «Ein intensiver, reich befrachteter Tag mit gutem Sport, einige sehr spannende Rennen und schöne Überraschungen. Wir haben von Aktiven und Zuschauern sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Auch von Sponsoren, von denen einige am Renntag bereits wieder einen neuen Vertrag unterzeichnet haben. Nun freuen wir uns auf den letzten Renntag in vier Wochen. Dann versuchen wir einen im Rahmenprogramm einen Weltrekordversuch..." Es lohnt sich also auch am 20. Oktober in Dielsdorf zu sein.
Weitere Informationen und Tickets zu dem kommenden Renntag gibt es über den QR-Code oder hier.
Nun schon in seiner dritten Saison zählt SINGLEDON zur Schweizer Elite der Galopper auf hiesigen Flachbahnen. Der Fuchs mit der markanten Blesse hatte bis gestern in der Schweiz vier Rennen gewonnen, der ganz grosse Wurf war ihm allerdings noch nicht gelungen. Stets stand ihm einer vor der Sonne, wie zuletzt in der Etappe der französischen Rennserie Défi du Galop in Avenches, wo er nur einen starken Gast aus Frankreich vor sich dulden musste. Beim ersten Rennen mit dem französischen Jockey Fabrice Veron zeigte er nun eine hervorragende Leistung. Die von LASCALO und CANOUANN angeführten Gegner konnten den 3.20:1-Favoriten in der Zielgerade nicht in Bedrängnis bringen, SINGLEDON hielt LASCALO schliesslich sicher um eine Länge in Schach. Fabrice Veron fasste an seinem 41. Geburtstag das Geschehen bei der Siegerehrung am Mikrofon wie folgt zusammen: "Ich hatte heute das beste Pferd. Er hat super reagiert, als ich ihn gebeten habe zu beschleunigen." Für Veron war dies bereits der 4. Erfolg im Grand Prix Land Rover - Jockey Club nach 2020 mit MODERATOR, 2018 mit MALKOBOY und 2012 im Exil in Frauenfeld mit SNAPE MALTINGS. Trainerin Claudia Erni konnte ihren Namen zum dritten Mal in die Siegerliste des Prestige-Rennens einschreiben: 2018 hatte sie MALKOBOY gesattelt und vor einem Jahr POWER AND GRACE. Für die Besitzer von SINGLEDON, Peter und Rita Hartmann, war der Erfolg eine Premiere. Nach dem Derby-Sieg 2019 mit AQUILINO nun also der Triumph im Grand Prix Land Rover - Jockey Club mit SINGELDON.
Amüsantes Detail am Rande: Wie schon vor einem Jahr Tim Bürgin, der POWER AND GRACE zum Sieg ritt, gewann also wieder ein Jockey, der Geburtstag feierte. Ob im Herbst 2025 diesem Umstand auch andere Trainer und Besitzer Rechnung tragen werden? Noch ist das Datum des Renntags nicht offiziell.
Neben Claudia Erni, die neben dem Hauptereignis auch mit der Zweijährigen CHAMARANDE (Tim Bürgin) das Zukunftsrennen des Clubs der Rennpferdebesitzer gewann, war Andreas Schärer der Mann des Tages. Zunächst feierte er mit MIYAZ (Clément Lheureux) und TORTUGUERO im zweitwichtigsten Rennen des Tages (Land Rover - Jockey Club - Gentlemen's Cup, 15'000 Franken) den ersten Doppelsieg, der Reigen ging im Zürcher Grand Handicap - Preis der UBS mit SAADI (Karin Zwahlen) und MODERATOR weiter. Im zweitletzten Rennen rundete STANDING STONE (Antonio Ragno) als 9:1-Aussenseiter mit einem überlegenen dritten Volltreffer im Preis des Rennvereins Zürich den gelungenen Tag ab.
Chamarande mit Tim Bürgin Miyaz mit Clément Lheureux Saadi mit Karin Zwahlen
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