Der Grosse Preis der Stadt Zürich wird seit 1883 gelaufen. Kein anderes heute noch stattfindendes Pferderennen in der Schweiz ist so alt. Ein einziges Mal hat sich eine Frau in die Siegerliste einschreiben können. Als Silvia Casanova dies 2013 mit OH CALIN gelang, wurde das Rennen allerdings wegen sehr tiefem Geläuf nicht auf der Jagdbahn sondern als Flachrennen gelaufen. Carina Schneider ist nun also die erste Frau, die das Jagd-Gipfeltreffen um den Grossen Preis der Stadt Zürich für sich entscheiden konnte. Sie ritt ein taktisch kluges Rennen, hielt FANDANGO bis auf die letzte Runde hinten galoppieren. Als es in der letzten Gegenseite ernst galt, war die Zürcher Oberländerin zur Stelle und nach dem letzten Hindernis entbrannte ein packender Kampf. Zunächst schien FANDANGO einen Vorteil zu haben, dann fand der Animator HITECH neue Reserven und auch FOU DE REVE gab sich nicht geschlagen. Auf den letzten 100 Metern erkämpfte sich FANDANGO mit Carina Schneider die Oberhand. Mit Hals-Vorsprung gewann der Neunjährige, welcher der grossen Besitzergemeinschaft Stall Allegra Racing Club gehört, vor dem sich tapfer wehrenden HITECH, keine Länge geschlagen folgte FOU DE REVE als Dritter. Der favorisierte SWINGING THOMAS, ein Gast aus Tschechien, kam nicht über den vierten Platz hinaus.
Trainer Jürg Langmeier, der alle anderen wichtigen Schweizer Hindernisrennen bereits gewonnen hatte, feierte seinen ersten Sieg im Grossen Preis der Stadt Zürich und schloss damit eine Lücke in seinem reichhaltigen Palmarès.
Zwei der drei wichtigsten Flachrennen gewannen Pferde aus dem Dielsdorfer Quartier von Andreas Schärer mit Pablo Werder im Sattel. Im Grossen Zürcher Meilenpreis liess der Serien-Sieger WHAZE im Besitz von Falk und Cattoni seinen Gegnern von der Spitze aus keine Chance. 17. Sieg beim 24. Start auf einer Schweizer Rennbahn. Der Publikumsliebling ist eine Wucht auf vier Beinen.
Auch im Grossen Preis der Armin Hunziker AG, dem Frühjahrspreis der Dreijährigen, hatten Pablo Werder und Andreas Schärer allen Grund zur Freude. Mit der bereits am Ostermontag in Frauenfeld souverän gelaufenen NAFARROA dominierte Werder MUELHEIMER und STATHAM in der Zielgeraden ohne das kleinste Problem. Anton und Verena Kräuliger sind Besitzer der ersten beiden Pferde, die voraussichtlich auch in fünf Woche im Schweizer Derby, das erstmals in Dielsdorf gelaufen wird, am Start stehen.
Der dritte Flach-Grand-Prix, der Grosse Preis der Alurex Soleda AG, wurde eine Beute von TOP MAX mit dem französischen Jockey Christopher Grosbois. Pablo Werder war mit QUEROYAL auf dem Weg zu einem weiteren Sieg, als der Fünfjährige in der Zielgerade plötzlich bis ganz an die Aussenabschrankung der Rennbahn wegbrach. Trotzdem fehlte im Ziel nur ein «Hals» gegenüber TOP MAX. Mit dem gleichen Abstand folgte der Vorjahres-Sieger LASCALO als Dritter.
Drei der acht Rennen gingen an dasselbe Duo. Sally Langhard ritt zunächst die bereits Elfjährige FLEUR D’IPANEMA im Preis der Gemeinde Dielsdorf für den Stall ForzAgricula zum Sieg. Danach doppelte sie mit dem Schweizer Neuling NONSUCH LAD im Preis des Stiftungsrates GP der Stadt Zürich nach Zielfoto-Auswertung mit Nasenvorsprung nach. Und schliesslich gewann die junge Amazone auch den «Baur au Lac Vins Preis der Wahren Werte» mit TOP CAT. Alle drei Sieger werden vor Ort in Dielsdorf von Josef Stadelmann trainiert.
Den Preis von Zürich dominierte WIN WIN aus dem Quartier von Champion-Trainerin Claudia Erni mit Rémi Campos im Sattel.
OK-Präsident und Co-RVZ-Präsident Reto Vanoli zog ein positives Fazit: «Wir haben einen hervorragenden Renntag mit spannendem Sport erleben dürfen. Sehr stolz bin ich auf unser extrem gutes Team. Wir freuen uns schon auf dem Kids’ Day mit dem Swiss Derby am 9. Juni!»
Carina Schneider auf Fandango, Siegerin des 109. Grosser Preis der Stadt Zürich, als erste Frau.
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