Für den letzten Renntag des Jahres hat der Rennverein Zürich ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden, hochwertigen Rennen zusammengestellt. In acht Prüfungen kommen 69 Pferde (10 mehr als im Vorjahr) an den Start, die um 80'000 Franken Preisgeld kämpfen (8000 mehr als im 2024).
Der Eintritt kostet 20 Franken, Kinder bis 16 Jahre geniessen in Begleitung Erwachsener freien Zutritt. Die Tickets beinhalten den Zugang zur Tribüne mit unnummerierten Plätzen. Weitere Infos gibt’s auf der Webpage des Rennvereins Zürich.
Für das leibliche Wohl ist mit einem breiten Essens- und Getränkeangebot auf dem Platz gesorgt. Nervenkitzel ist garantiert, das Wetter sollte soweit mitspielen, und darüber hinaus gibt es die Gelegenheit, beim Bullriding einen zusätzlichen Adrenalinkick zu erleben. Für die wettbewerbsorientierten gibt es Qualifikationsrunden und ein Grande Finale, alle anderen können "just for fun" mitmachen und ihre Reaktionsfähigkeit testen.
Alles ist bereit für einen unvergesslichen Renntag für die ganze Familie!

Das St. Leger ist ein sogenannt "klassisches" Rennen ohne Gewichtsausgleich (vgl. Turf-ABC unter "Gewicht" und "Handicap"). Es wird also schlicht und einfach das schnellste (und am Sonntag über 3000 Meter auch das ausdauerndste) Pferd gesucht. Alle Kandidaten des gleichen Geschlechts und des gleichen Alters tragen deshalb dasselbe Gewicht. Im St. Leger, welches erstmals sowohl für die Drei- wie Vierjährigen offen ist, heisst dies: 58 Kilo für die dreijährigen Hengste/Wallache, 56.5 für die dreijährigen Stuten, 61 Kilo für die vierjährigen Hengste/Wallache und 59.5 Kilo für die vierjährigen Stuten.
Im Neunerfeld sind drei Vierjährige, die St. Leger-Erfahrung vom letzten Jahr mitbringen. MUELHEIMER (am Sonntag mit Koen Clijmans) belegte damals Rang zwei, vor AGRIMONIA (mit Enzo Corallo am Start) und SKYWALK (dieses Jahr mit Jenny Langhard im Sattel). Dieses Trio zählt zum erweiterten Favoritenkreis. Top-Favoriten sind andere. Der aus Deutschland anreisende NICLAS (Rémi Campos) hat nach zwei dritten Plätzen (Derby dieses Jahr, Critérium der Zweijährigen vor einem Jahr) beste Chancen auf einen Sieg. Vor einer Woche zeigte der braune Hengst mit einem souveränen Sieg in einem Ausgleich-II-Rennen in Köln eine starke Leistung. Ähnlich hoch ist der zweite deutsche Gast einzuschätzen: WALKOVER (Martin Laube) kam Anfang September in Baden-Baden als Vierter vor NICLAS ins Ziel; damals trug NICLAS allerdings zwei Kilo mehr als sein Gegner, war im Ziel um etwas mehr als eine Länge geschlagen. Nun gehen beide mit 58 Kilo ins Rennen, was Hochspannung garantiert.
Die beiden aktuell führenden Schweizer Flach-Reiter sind ebenfalls mit Chancen am Start: Titelverteidiger Tim Bürgin reitet die Derby-Vierte CHAMARANDE, die im Dielsdorfer Big Point vor vier Monaten zwei Längen hinter NICLAS im Ziel war. Bürgins grosser Konkurrent Pablo Werder, der aktuell mit 11:10 Siegen (und deutlich mehr zweiten Plätzen) im Championat vor ihm liegt, hat mit ASAFKHAN seine Chancen. Der Avenches-Sieger konnte zuletzt wie CHAMARANDE gegen ältere Gegner nicht voll überzeugen - die beiden kamen vor einem Monat in Dielsdorf als 7. und 8. ins Ziel, mit einem knappen Vorteil für die Stute.
Der zweifache Saisonsieger ANNO VEGO (Kitti Sárfy) darf auf keinen Fall unterschätzt werden, während LOOK TO REMEMBER (Luke Catton) im Derby mit Rückstand ins Ziel kam und als einziges Pferd im Feld noch nie gewonnen hat.

Der letztjährige Sieger des St. Leger: SHOLTO mit Tim Bürgin im Sattel.
Foto: Michèle Forster, animalrace.art
Hier gibt es die Liste mit den Siegern der letzten St. Leger-Austragungen
Das Critérium der Zweijährigen, gesponsert von der Alurex Soleda AG, verspricht ein besonderer Leckerbissen zu werden. Denn neben den vier Erstplatzierten des bisher einzigen Rennens für die Jüngsten auf Schweizer Boden, geben sich mit MISS TALVARD (Enzo Corallo) und LEGACY OF SAINTS (Pablo Werder) zwei hochklassige Neulinge die Ehre. Die Stute des Stalles Aventicum holte sich zuletzt in Köln mit einer hervorragenden Leistung Rang 3 in einem Listed-Rennen und steigerte so schon im dritten Start ihren Wert für die Zucht. LEGACY OF SAINTS, der erstmals für den Stall Bärtschi und die Dielsdorfer Trainerin Karin Suter-Weber angreift, lief vor einem Monat auf der Pariser Rennbahn Saint-Cloud in einem Elferfeld auf Rang drei.
Der Vergleich mit den vor vier Wochen im Horse Park überzeugenden DIEGO DE LA VEGA (Koen Clijmans), ZARKO (Martin Laube), LA ROSA (Tim Bürgin) und SEA OF MAGIC (Jenny Langhard) wird mit Spannung und Vorfreude erwartet. BELLA (Eglantine Lièvre) steht als einzige Kandidatin ohne Rennerfahrung vor keiner einfachen Aufgabe.
Wie für die Zweijährigen gibt es auch im Preis der Compass Group Schweiz AG für einige der besten Meiler der Schweiz, die am Sonntag über 1800 Meter laufen, 10'000 Franken Preisgeld. Die Hälfte davon bekommt bei den Galoppern der Sieger, respektive die Siegerin. Und die Chancen auf einen Stuten-Sieg sind recht hoch. ROAA, die vor Ort von Josef Stadelmann für Christine Müller vorbereitet wird, hat ihre letzten beiden Rennen mit Sally Langhard gewonnen. Ihre vier Gegner kommen alle auch aus Dielsdorfer Quartieren. NERION (Pablo Werder) ist frischer Sieger, HAUTOT (Latisha Huber) hat in dieser Saison schon drei Rennen gewonnen. Am meisten Gewicht tragen die Stallgefährten TORTUGUERO (mit Karin Zwahlen; als Einziger im Feld noch ohne Sieg im 2025) und MIYAZ (Koen Clijmans), der seit seinem Volltreffer vor mehr als vier Monaten in Frauenfeld nicht mehr überzeugt hat. Zwei seiner drei Siege in der Schweiz erzielte der Schimmel jedoch im Horse Park. Alles ist möglich!

Die Stute ROAA mit Sally Langhard beim Sieg des Zürcher Grand Handicap - Grosser Preis der UBS am 21. September 2025 in Zürich-Dielsdorf.
Foto: Michèle Forster, animalrace.art