Stallportrait Isabelle Klein

Isabelle Klein betreibt zusammen mit ihrem Vater, Karl Klein, den Rennstall auf der Gegenseite in den Schwindiboden-Stallungen der Familie Würthenberger. Seit 1980 ist der Familienbetriebene Rennstall im Schwindiboden zu Hause. Seit der Pensionierung von Vater Karl Klein hat Isabelle Klein nun die Leitung des Rennstalles übernommen wobei ihr Vater – wie sie selbst sagt – meist immer noch täglich der Erste und Letzte im Stall ist.

 

Name Stall: Rennstall Isabelle Klein

 

Homepage: keine

 

Anzahl Pferde: 5 aktive Rennpferde und ein pensionierter. "El Turbio" geniesst seinen Ruhestand bei uns, er ist bereits 24 Jahre alt und seit Jährling bei uns. Er war ein klasse Rennpferd, gewann in allen Disziplinen: Flach, Hürden, Jagd und Cross. Nach seiner aktiven Zeit tat er Jahrelang einen guten Job als Führpferd für die Jungen. Nun darf er seinen Ruhestand bei uns geniessen.

 

Anzahl Mitarbeiter: Neben meinem Vater (Karl Klein) und mir haben wir Balasz Horvath, ein ungarischer Hindernisjockey angestellt.

 

Wie sind Sie zum Rennsport gekommen, wie hat alles angefangen?

Das ist einfach (lacht) ich bin sozusagen seit Geburt dabei. Mein Vater hat bereits Rennen geritten als ich auf die Welt kam. Mit 3 Monaten war ich schon mit nach Divonne-les-Bains. Als in Dielsdorf die Trainingsbahn erneuert wurde, ist der Trainer Hans Woop, bei welchem mein Vater geritten ist, mit den Pferden nach Divonne. Wir haben ihn als Familie begleitet, damit mein Vater dort die Pferde betreuen konnte. Als ich 2 Jahre alt war, 1978, machte mein Vater die Trainerlizenz. Seit dem 1. Oktober 1980 gibt es den Rennstall Klein hier im Schwindiboden. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich die Büroarbeit für den Rennstall übernommen. Später dann die Trainerlizenz gemacht. Seit mein Vater pensioniert ist, läuft der Rennstall nun im 3. Jahr unter meinem Namen weiter. Wobei mein Vater immer noch der Erste und meistens auch der Letzte im Stall ist. Ohne ihn würde es auch gar nicht gehen, da ich nebenbei noch im Büro arbeite.

 

Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Hmm..ich glaube ich war bereits so im Rennsport Leben involviert, dass ich mich das gar nie gefragt habe. Oder ich wusste es auch nach der Schule noch nicht, so dass ich dann die Handelsschule machte (lacht). Das KV auf dem Reisebüro, das hätte ich damals natürlich toll gefunden, aber das wollten alle machen, da hatte man sowieso schlechte Chancen.

 

Das schönste Erlebnis, der schönste Sieg?

Jeder Sieg macht einem stolz und freut einem, ich habe auch Freude an jedem Pferd. Etwas Besonderes war sicher als "Val de Roi" zwei Hürdenrennen in einer Saison gewonnen hat. Er ist eher ein schwieriges Pferd, das mir besonders am Herzen lag. Und natürlich der 23. April 2018 in Avenches wo wir mit "Val de Roi" und "Horma" einen Doppelsieg feiern durften.

 

Weshalb lohnt es sich für diesen Beruf jeden Tag aufzustehen?

Den Pferden zuliebe stehe ich gerne auf, sie benötigen ihren Ablauf, die Bewegung und Betreuung.

 

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag, Ablauf im Stall aus?

Um 7 Uhr geht unser erstes Lot raus, das reitet meist unser Angestellte. Ich reite oft im 2. Lot mit. Bis alle Pferde draussen waren und es das Mittagsfutter gibt ist 11, 11.30 Uhr. Dann mache ich Mittagessen für meinen Vater und gehe am Nachmittag ins Büro. Nach meiner Arbeit im Büro bin ich um halb 6 wieder im Stall, helfen meinem Vater und Balasz Horvath im Abendstall, die Pferde kommen nochmals raus an die Führmaschine oder auf den Paddock und dann ist die Zeit fürs Abendfutter.

 

Gibt es Pferde, die besonders in Erinnerung bleiben?

"Great Spain" natürlich (der charismatische, treue und siegesstarke kleine Schimmel mit unglaublichem Sprungvermögen und Kämpferherz) zusammen mit seiner Betreuerin Anita (die leider zu früh von uns gegangen ist). Anita war sehr viel im Stall bei ihrem geliebten "Great Spain", hat ihn im Training geritten, an alle seine Rennen begleitet und ihn nach seiner Rennkarriere übernommen. Die beiden fehlen schon.

Ein weiteres besonderes Pferd war "Street Rebel", er lief bis neunjährig als Hengst Rennen und wechselte dann in die Zucht zu Yvonne Studer. Dann wieder die Produkte von ihm im Stall zu haben ist schon etwas Besonderes.

 

Wo sind Sie ausserhalb der Pferderennbahnen noch anzutreffen?

Ich gehe gerne mit dem Hund spazieren und wenn mal Ferien anstehen dann lese ich sehr gerne Bücher, insbesondere Krimis, diese werden regelrecht verschlungen. Sonst geniesse ich es mit Freunden zusammen zu sein.

 

Was wünschen Sie sich für Ihre persönliche Zukunft und für die des Pferderennsportes?

Gesundheit ist das Wichtigste, uns geht es mit dem Luxus, den wir in der Schweiz haben im Allgemeinen ja schon sehr gut, da ist gute Gesundheit das Wichtigste. Dem Rennsport wünsche ich sehr, dass er sich wieder etwas erholt, wobei es die momentane Situation natürlich nicht gerade vereinfacht.

 

Liebe Isabelle, vielen Dank für das Interview. Das wünschen wir Dir und dem Rennsport natürlich auch, und freuen uns, wenn es in Zürich-Dielsdorf  nach den Corona-Auflagen mit den Rennen wieder los geht.

 

Isabelle Chrenka Karl Klein

Isabelle Chrenka wurde in den Rennsport hineingeboren, hier ein Bild aus früheren Jahren mit ihrem Vater, Karl Klein, welcher nach seiner Karriere als Reiter 1978 die Trainerlizenz machte

 

Isabelle Chrenka

Auch heute reitet Isabelle Chrenka selber  im Training mit, wenn es die Zeit zu lässt, hier mit "Silver Craft".   Foto: Eva Maag 

 

Der Rennstall Chrenka - Klein bei der Siegerehrung mit "Four Rooms" 2018 in Dielsdorf. Foto: C.Mettler www.pferderennen-fotos.ch

 

Tiger de Baune

"Tiger de Baune" beim siegreichen Einlauf vom Corss-Rennen des Land Rover - Jockey Club Renntages 2019 in Dielsdorf.  Foto: Michèle Forster www.micheleforsterphotography.com

 

 Horma Val de Roi

Isabelle mit "Horma" und "Val de Roi", die ihr im April 2018 einen Doppelsieg schenkten

 

Papageno

Neben dem Training dürfen die Pferde auch die Weiden der Schwindiboden-Stallungen geniessen, in Front: "Papageno" 

 

Rennverein Zürich

Neeracherstrasse 20

8157 Dielsdorf

Telefon +41 (0)44 853 01 07

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